Den meisten dürfte der Hype über die verschiedenen Bezahldienste nicht entgangen sein. Im letzten Jahr und besonders in den letzten Monaten haben unzählige Bezahldienste den deutschen Markt betreten und versuchen natürlich den Markt für sich zu gewinnen. Die klassischen Online-Bezahldienste, wie beispielsweise PayPal, Klarna, Sofortüberweisung, usw. bestehen bereits seit Jahren auf dem deutschen Markt und haben bereits eine breite Nutzerschaft für sich gewonnen.

Dennoch hat sich bei den Bezahldiensten besonders in der mobilen Anwendung sehr viel getan, denn das Bezahlen per Smartphone gilt als Zukunftsmarkt. Die mittlerweile rund 20 mobilen Bezahldienste unterscheiden sich bei näherer Betrachtung allerdings nur kaum. Schnell stellt man fest, dass diese entweder auf NFC-Technologie (Near-Field Communication) basieren oder mit Hilfe von QR-Codes/Barcodes arbeiten - vereinzelte Dienste (mopay, mpass und Vodafone SmartPass) bieten auch eine Zahlung über die Mobilfunkrechnung an.

Die mobilen Bezahldienste in der Übersicht

Deutsche Telekom AG macht neuen Anlauf mit Bezahldienst MyWallet

Auch die Deutsche Telekom AG will in dem Geschäft durchstarten und stellte erst letzten Dienstag ihren Bezahldienst MyWallet erneut in den Medien vor. Das digitale Portemonnaie setzt auf NFC-Technologie. An entsprechend ausgerüsteten Kassen-Terminals kann der Nutzer mit dem Handy statt mit Bargeld, EC- oder Kreditkarte bezahlen. Genutzt werden kann der Dienst derzeit von rund 15 Smartphone-Modellen (Samsung, Sony, HTC und LG). Diese Geräte haben bereits einen NFC-Chip integriert. Inhaber anderer Smartphones können MyWallet mit Hilfe des NFC-Stickers nutzen, der auf das Smartphone geklebt wird. Neben dem NFC-Funk wird jedoch auch noch eine spezielle SIM-Karte benötigt, die als Daten-Safe dient. Das digitale Portemonnaie ermöglicht bald auch das Ablegen von Tickets, Coupons sowie Zugangs- und Kundenkarten in der MyWallet App.

mpass - Bezahldienst von Vodafone, o2 und Telekom

Mit mpass haben sich die deutschen Mobilfunkanbieter zusammengeschlossen und gemeinsam einen mobilen Payment Dienst ins Leben gerufen. Auch hier kann der Nutzer seine Einkäufe bequem und sicher mit dem Smartphone bezahlen. Dieser Zahldienst basiert ebenfalls auf der NFC-Technologie. Die Zahlung kann entweder über die Telefonrechnung oder mit der virtuellen MasterCard erfolgen. Bei Zahlung über die Telefonnummer wird der Rechnungsbetrag je nach Vertragsart entweder von der Prepaid-Karte des Handys oder von der monatlichen Mobilfunkrechnung abgebucht. Die virtuelle MasterCard ist kostenlos und ermöglicht dem Nutzer in allen Online-Shops zu zahlen, die MasterCard akzeptieren. Sie wird als virtuelle Debit MasterCard oder virtuelle Prepaid MasterCard angeboten.

Die Mobilfunkanbieter Vodafone und Deutsche Telekom verfügen unabhängig von mpass auch über einen unternehmenseigene mobilen Bezahldienste. o2 Telefonica hat sich nicht für eine eigenständigen Paymentdienst entschieden, wohingegen die E-Plus-Gruppe dem Zusammenschluss fernblieb und den Markt mit dem Zahldienst Mobile Wallet bereicherte.

Fazit:
Was nahezu alle mobilen Bezahldienste gemeinsam haben ist, dass die Zahlung durch Halten an ein Terminal (NFC) oder Einscannen des QR-Codes/Barcodes eingeleitet wird und anschließend eine Bestätigung mittels eines Sicherheits-PINs erfolgen muss, damit die Zahlung autorisiert werden kann. Zudem kann der Nutzer die Transaktion meistens in der Anwendung bzw. in einer zusätzlichen App einsehen. Auch der Geldversand wird neben Paypal nun bei vielen Anbietern angeboten. Für welchen Anbieter sich der Nutzer letztendlich entscheidet, liegt allerdings meistens daran, wie verbreitet der Zahldienst ist bzw. wie viele Partner der Paymentdienst im Umfeld des Nutzers vorweisen kann. In puncto Geldversand spielt selbstverständlich auch das nähere Umfeld des Nutzers, und welche Dienste der Bekanntenkreis des Nutzers bereits verwendet, eine Rolle.